Colitis Ulcerosa
Ursachen, Symptome, Behandlung und Therapie
Colitis Ulcerosa: Ursachen und Symptome
Colitis Ulcerosa ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, deren Ursachen weitgehend unbekannt sind. Vermutet wird eine genetisch begünstigte Immunreaktion gegen die Darmflora. Auch einige Genmutationen, die in Bezug auf chronische und entzündliche Darmerkrankungen bekannt sind, konnten bei Patienten nachgewiesen werden. Die Erkrankung verläuft ähnlich zum Morbus Chron in Schüben, jedoch sind bei der Colitis Ulcerosa Bereiche der Schleimhaut des Dickdarms betroffen. Als schubauslösende Faktoren gelten Stress sowie Ernährung. So können beispielsweise zuckerhaltige Lebensmittel, Zitrusfrüchte, viel rohes Gemüse, fette Soßen oder manche Schimmelkäsesorten zu Problemen führen. Welche Lebensmittel besser und welche schlechter vertragen werden, müssen die Patienten selbst herausfinden, denn jeder Erkrankte reagiert anders. Hier hilft ein Ernährungstagebuch. Oftmals leiden die Betroffenen zusätzlich an einer Laktoseintoleranz.
Je nach Verlauf der Krankheit äußert sich eine Colitis Ulcerosa durch krampfhafte Unterbauchschmerzen, schmerzhaften Stuhlgang, nächtlichen Stuhldrang und blutige Durchfälle. Kolikartige Bauchschmerzen, die vorwiegend im linken Unterbauch auftreten sowie Fieberschübe, Gewichtsabnahme, Leistungsabfall, Müdigkeit, Blutarmut, Stuhlinkontinenz und Blähungen zählen ebenso dazu. Während eines schweren Schubs kann es zu starken Blutungen kommen, die stationär behandelt werden müssen. In seltenen Fällen führt eine Colitis Ulcerosa zu schweren Komplikationen wie einer Bauchfellentzündung oder einem Darmdurchbruch.
Colitis Ulcerosa: Behandlung und Therapie
Eine vollständige Heilung von genetisch bedingten Krankheiten ist bislang nicht möglich. Die Therapiemaßnahmen zielen auf eine Besserung der Beschwerden ab. Dafür stehen zahlreiche Medikamente zur Verfügung, die die durch Colitis Ulcerosa hervorgerufene Entzündungen hemmen und das bestehende Darmkrebsrisiko senken. Überdies kommt es zur Anwendung von Immunsuppressiva, welche die Aktivität des Immunsystems herabsetzen, um der fehlerhaften Überreaktion zu begegnen. Kortisonhaltige Medikamente werden bei akuten Schüben verordnet. Seltene Fälle verlangen einen operativen Eingriff. Dieser ist beispielsweise dann nötig, wenn veränderte Zellen als Krebsvorstufe festgestellt werden. Oftmals wird dann vorsorglich der gesamte Dickdarm entfernt.
Stammzellentherapie: Hilfe bei schwer geschädigten Darmabschnitten
Müssen einzelne Abschnitte oder gar der gesamte Dickdarm entfernt werden, ist die vollständige Funktion des Darms nicht mehr gewährleistet. Zwar gibt es mittlerweile Operationsverfahren, bei denen der Dickdarm entfernt werden kann, ohne einen künstlichen Darmausgang – ein sogenanntes Stoma – legen zu müssen, jedoch ist dies nicht immer möglich.
Betroffene können jedoch auf die Stammzellenforschung hoffen. In puncto Darm ist man hier längst nicht mehr mit der Grundlagenforschung beschäftigt, sondern kann sich bereits der Anwendungsforschung widmen. So vermögen Wissenschaftler heute schon pluripotente Stammzellen dazu anzuregen, sich zu Darmzellen zu entwickeln. Diese konnten gemeinsam mit Vorläuferzellen des enterischen Nervensystems kultiviert werden. Es entstand in vitro ein funktionsfähiges Organoid, also eine organähnliche Mikrostruktur und damit ein Minidarm. Dieser Minidarm aus Stammzellen übernahm im Mausversuch rudimentär die ihm zugedachten Aufgaben. Es wird jedoch noch eine geraume Zeit vergehen, bis aus Stammzellen ein voll funktionierender, neuer Darmabschnitt gezüchtet und als Ersatz für das entfernte, erkrankte Gewebe transplantiert werden kann. Als mögliche Stammzellenquellen stehen heute bereits die Stammzellen aus der Nabelschnur, dem Knochenmark oder dem Fettgewebe zur Verfügung.