Borreliose

Ursachen, Symptome, Behandlung und Therapie

Borreliose: Ursachen und Symptome

Die Borreliose ist ein Überbegriff für Infektionskrankheiten, die durch sogenannte Borrelien verursacht werden. Dabei handelt es sich um eine recht große, schraubenförmige Bakterienart. Überträger der Borreliose sind blutsaugende Insekten wie Zecken, Bremsen und Läuse, selten auch Stechmücken. Neben dem Rückfallfieber, das vorwiegend in den Tropen und Subtropen auftritt, gibt es die Lyme-Borreliose: Sie wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst und ist hierzulande unter dem allgemeinen Sammelbegriff der Borreliose bekannt. Als Hauptauslöser gelten Zecken, die den Erreger in sich tragen und den Menschen oder ein Haustier (beispielsweise Hunde und Katzen) während eines Saug- und Stechaktes infizieren. Die Übertragung erfolgt erst, wenn die Zecke nach etwa acht bis zwölf Stunden satt ist und einen Teil ihres Mageninhalts – und somit die Bakterien – in die Wunde ihres Opfers würgt.

Ist ein Mensch infiziert, macht sich eine Borreliose durch eine Rötung und Entzündung der Haut bemerkbar. Die sogenannte Wanderröte, ein geröteter Ring um die Einstichstelle herum, nimmt immer mehr an Umfang zu und kann brennen oder jucken. Das Frühstadium einer Infektion äußert sich überdies durch grippeähnliche Symptome sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Bleibt die Borreliose unerkannt, erreichen die Erreger nach mehreren Wochen oder gar Monaten den Blutkreislauf. Das Bakterium befällt vor allem bei Kindern das Gehirn, was zu einer Neuroborreliose mit Hirnhautentzündung führt, die oftmals auch mit Lähmungen im Gesichts- und Halsbereich einhergeht. Da sich der Erreger im gesamten Körper ausbreiten kann, können auch Gelenk- und Herzentzündungen sowie Hautverfärbungen auftreten. Ist das dritte Stadium der Borreliose erreicht, kann es zu dauerhaften Schäden am Herzen, dem Gehirn, der Haut oder den Nerven kommen. In seltenen Fällen verläuft eine Lyme-Borreliose jedoch symptomfrei.

Behandlung und Therapie einer Borreliose

Die Bakterien gelangen bei einem Zeckenbiss erst zum Ende des Saugaktes in die Wunde, sodass eine zügige Entfernung der Zecke eine Übertragung des Bakteriums vermeiden kann. Wer oft in Wald und Flur spazieren geht, sollte daher geeignete Maßnahmen ergreifen, um Zecken abzuwehren. Nach der Rückkehr in die eigenen vier Wände empfiehlt es sich, den Körper nach Zecken gezielt abzusuchen und gefundene Tiere mit einer Zeckenzange oder Zeckenkarte zu entfernen. Da auch sogenannte Nymphen, also Zecken im Larvenstadium, Überträger sein können, fällt ein Stich leider nicht immer sofort auf.

Eine bestehende Borreliose kann bei rechtzeitigem Erkennen mit Antibiotika erfolgreich behandelt werden. Hat die Infektion in einem späteren Stadium bereits Organe geschädigt, können diese Schäden nicht mehr rückgängig gemacht, sondern lediglich die Symptome behandelt werden. Die beste Vorbeugung gegen eine Borreliose wäre eine Impfung wie bei der FSME, der Frühsommer-Meningoenzephalitis. Obwohl intensiv an der Borreliose-Impfung geforscht wird, steht im Moment noch kein geeigneter Impfstoff zur Verfügung.

Stammzellentherapie als Hoffnungsträger

Hat eine Borreliose bereits Gelenke, das Gehirn, das Herz oder die Haut dauerhaft geschädigt, bleibt den Betroffenen bisweilen wenig Hoffnung auf Heilung. Neueste Erkenntnisse der Stammzellenforschung lassen jedoch positiv in die Zukunft blicken. Mithilfe von Stammzellen wurden bereits wirksame Therapiemöglichkeiten für Hörgeschädigte, Krebspatienten sowie für Stoffwechselerkrankte eröffnet. Somit können auch Menschen, die an den Spätfolgen einer Borreliose leiden, auf Hilfe durch die Stammzellentherapie hoffen.

Ein derzeit an der Uni Göttingen entwickeltes „Herzpflaster“ soll beispielsweise Menschen mit Herzproblemen wie der Herzinsuffizienz helfen. Aus gewonnenen induzierten, pluripotenten Stammzellen des Patienten werden Herzzellen gezüchtet und mit kultivierten Bindegewebszellen vermischt. Sie besiedeln im nächsten Schritt eine Matrize, die im 3D-Druck-Verfahren passgenau auf den Patienten erstellt wurde. Dank der Stammzellen lässt sich so Herzgewebe mit unterschiedlicher Form und Funktion erzeugen. Es kann dann dem Patienten implantiert werden. Die ersten klinischen Studien zu diesem Verfahren sollen in Kürze anlaufen.

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