Kryokonservierung
Was ist eine Kryokonservierung?
Der Begriff Kryokonservierung leitet sich vom griechischen Wort „kryos“ = „Kälte“ ab. Es handelt sich hierbei um eine Methode, um Körperzellen zwecks Aufbewahrung in flüssigem Stickstoff einzufrieren. Bei bis zu -196° C stellen die Zellen ihre Vitalfunktion ein und gehen in den Stand-by-Modus. Nach dem Auftauen setzen sie ihre Funktionen unbeeinträchtigt fort.
Die Kryokonservierung bei einer Kinderwunschbehandlung
Bei einer künstlichen Befruchtung entnimmt der behandelnde Arzt der Patientin in der Regel mehr Eizellen, als für einen einmaligen Behandlungsversuch nötig wären. Diese werden im Labor mit den Samenzellen des Vaters befruchtet. Es entsteht beim Verschmelzen von Spermium und Eizelle die Zygote. In den ersten 20 Stunden befinden sich die befruchteten Eizellen noch im sogenannten Vorkernstadium. Das bedeutet, sie haben sich noch nicht geteilt und gelten damit in Deutschland noch nicht als Embryo. In diesem Stadium erlaubt es das deutsche Embryonenschutzgesetz, die bereits befruchteten Eizellen im Rahmen der Kryokonservierung einzufrieren.
Sollte der erste Versuch der künstlichen Befruchtung erfolglos bleiben, kann der behandelnde Arzt weitere Eizellen auftauen. Der Frau bleibt so eine weitere, anstrengende Hormonbehandlung und Eizellengewinnung erspart. Nach dem Auftauen teilen sich die Eizellen und es reifen die Embryonen heran. Diese werden nach etwa ein bis zwei Tagen in die Gebärmutter eingesetzt. Nisten sie sich dort ein, beginnt das Abenteuer Schwangerschaft.
Die Kryokonservierung des Nabelschnurblutes
Nicht nur Eizellen sondern auch Nabelschnurblut lässt sich in den Kälteschlaf schicken. Dank Kryokonservierung stehen die Stammzellen aus der Nabelschnur für viele Jahrzehnte als Stammzellquelle zur Verfügung. Möchten die werdenden Eltern Nabelschnurblut und/oder Nabelschnurgewebe einlagern, müssen sie dafür das kurze Zeitfenster unmittelbar nach der Geburt nutzen. Zur Gewinnung des Nabelschnurblutes punktiert der Arzt oder die Hebamme nach dem Abnabeln die Nabelschnurvene und fängt das Blut auf. Der Vorgang dauert nur ein bis zwei Minuten und ist für Mutter und Kind absolut risikolos und völlig schmerzfrei. Soll auch die Nabelschnur aufbewahrt werden, so wird ein möglichst großes Stück Nabelschnur von der Plazenta abgetrennt und steril verpackt. Danach informiert die Klinik den vom Unternehmen beauftragten Spediteur, der die kostbare Fracht ins Labor bringt.
Bei Vita 34 werden alle Entnahme-Pakete nach Leipzig ins Labor gebracht. Dort erfolgt die Aufnahme aller relevanten Daten aber auch die aufwändige Aufbereitung des Nabelschnurblutes und Nabelschnurgewebes im Reinraumlabor – natürlich streng überwacht und gemäß GMP-Standard. Zunächst werden alle Präparate im Freezer vorgekühlt. Bei -145° C starten sie in den Kälteschlaf. Schließlich ziehen die Kassetten in den Kryotank um. In den Spezialtanks aus Edelstahl herrschen rund -180° C, da die Kassetten über -196° C kalten, flüssigen Stickstoff ruhen.
Studien haben bewiesen, dass die Zellen durch die Kryokonservierung keinen Schaden nehmen und nach dem Auftauen umgehend eingesetzt werden können, da sie vollfunktionsfähig sind.