Nabelschnur-Punktion
Was ist eine Nabelschnur-Punktion und wann wird sie durchgeführt?
Bei der Nabelschnur-Punktion oder Cordozentese handelt es sich um eine invasive Untersuchung im Rahmen der Pränataldiagnostik. Dabei nimmt der Arzt Blut aus der Nabelschnur des ungeborenen Kindes ab und schickt es anschließend zur Analyse ins Labor. Durchgeführt werden kann die Nabelschnur-Punktion ab der 18. Schwangerschaftswoche. Experten empfehlen sie, wenn andere Vorsorgeuntersuchungen ein auffälliges Ergebnis geliefert haben, das einer genaueren Überprüfung bedarf. Da es sich um eine invasive Untersuchung handelt, bestehen einige Risiken. Dazu gehören unter anderem Blutungen und Verletzungen des Babys, der Gebärmutter oder des Mutterkuchens, Infektionen, Fruchtwasserverlust und eine Früh- oder Fehlgeburt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass der Arzt die werdenden Eltern vor der Nabelschnur-Punktion umfassend berät.
Wie läuft eine Nabelschnur-Punktion ab?
Zunächst ermittelt der Arzt mithilfe eines Ultraschallgerätes die genaue Position des Babys und der Plazenta. So bestimmt er die Einstichstelle für die Nabelschnur-Punktion. Ebenfalls unter Ultraschallkontrolle sticht er anschließend mit einer dünnen Nadel durch die Bauchdecke bis zur Nabelschnur des Kindes. Nun entnimmt er aus der Nabelvene einige Milliliter kindlichen Blutes und schickt dieses ins Labor zur weiteren Analyse. Die Ergebnisse der Nabelschnur-Punktion liegen in der Regel nach etwa ein bis drei Tagen vor. Nach der Untersuchung sollte die Schwangere noch eine halbe Stunde liegen bleiben und sich außerdem in den folgenden zwei Tagen schonen. Meist findet am Folgetag noch eine Kontrolluntersuchung statt, um zu schauen, wie das Baby den Eingriff verkraftet hat.
Was kann bei der Nabelschnur-Punktion festgestellt werden?
Das bei der Nabelschnur-Punktion entnommene Blut wird im Labor einer umfassenden Analyse unterzogen. Zum einen wird die Blutgruppe bestimmt, ebenso wie die Erythrozyten und die Leukozyten. Darüber hinaus können Antikörper nachgewiesen und eine Blutgruppenunverträglichkeit, Stoffwechselstörungen sowie Infektionskrankheiten wie Röteln und Toxoplasmose diagnostiziert werden. Wurde vorher schon eine Amniozentese oder eine Chorionzottenbiopsie mit unklarem Ergebnis durchgeführt, kann das Labor ebenfalls eine Chromosomenanalyse machen. Ist bereits bekannt, dass das ungeborene Kind an einer Herzkrankheit oder Anämie leidet, kann der Arzt bei der Nabelschnur-Punktion auch Medikamente oder eine Bluttransfusion verabreichen.